Große Aufregung herrschte bei den Teilnehmern des Kurses Darstellen und Gestalten, Jahrgang 10, unmittelbar vor der Aufführung in der Aula des St. Josef-Gymnasiums. Knapp 8 Monate Vorbereitungszeit liegen hinter dem Kurs, in dem Texte verfeinert, einzelne Spielszenen aufgeführt, überarbeitet und angepasst wurden, ebenso wie Bühnenbild und Technik ihre Einsätze abklären und gestalten mussten. Am Samstag zuvor fand die Generalprobe statt. "Samstags in der Schule - das ist schon etwas Besonderes", unterstrich Lehrer Michael Gremler das erforderliche Engagement einer Theatertruppe neben dem regulären Unterricht. 


Der spannendste Moment herrscht unmittelbar vor der Aufführung: Ein letztes Treffen findet im Nebenraum der Aula statt, jeder reicht eine Hand in die Mitte, bevor die Truppe "Einer für alle und alle für einen" flüstert - dann geht es raus auf die Bühne - Ton und Beleuchtung laufen bereits - und das Stück beginnt. "Rituale und klare Abläufe sind im Theater sehr wichtig - sie schaffen Sicherheit und erleichtern somit das Spielen, gerade für junge Schauspieler", so Lehrer Gremler.
Der Kurs hatte sich das Stück bewusst ausgewählt, da ihn der Inhalt sehr beschäftigt hatte. Die Story ist schnell erzählt: Ben, Jonny, Harry, Lukas, Alex, Sophie, Mata, Sarah und Jacquie - sie alle kreisen hauptsächlich um sich selbst - ob nun gewollt oder ungewollt. Was links und rechts von ihnen passiert, interessiert sie kaum. Außer, wenn sie daraus einen Vorteil ziehen können. Aber was sie sehen, wenn sie in den Spiegel schauen, gefällt ihnen auch nicht besonders. Die Fronten zwischeneinander sind klar, eine wirkliche Kommunikation gibt es kaum. Ob "Hübsche", "Macho" oder "Streberin", "Kiffer" oder "Emo", sie verachten sich gegenseitig oder sind sich zumindest herzlich gleichgültig. Keiner dringt zum anderen vor, jeder bleibt in sich selbst gefangen - sie tragen alle ihre Masken, nur stellenweise lassen sie diese fallen. Doch dann hat Sophie eine Idee, denn irgendetwas muss sich doch mal ändern. Mit einer als "Denkzettel" gemeinten Attacke setzt eine Entwicklung ein, die so sicher nicht beabsichtigt war und der Ben tödlich zum Opfer fällt. In der letzten Szene kommen alle noch einmal zusammen und lassen ihre Masken fallen, sodass das Stück eine optimistische Perspektive hinterlässt.
Im Gedächtnis bleiben den zahlreichen Zuschauern der Prolog, der interessant auf das Thema Masken hinarbeitete sowie die spielerische Leistung der Schauspieler neben den effektvollen Sound- und Lichteinsätzen. "Das war schon mehr als Schülertheater", lobt Lehrerin Franziska Herz anerkennend die Schauspieler nach der Aufführung.
So bleibt am Ende einzuladen zur nächsten Aufführung im kommenden Schuljahr, wenn der aktuelle Darstellen und Gestalten - Kurs Jahrgang 9, bestehend aus 18 Schülerinnen, seine Aufführung startet und an die gelungene Aufführung in diesem Jahr anknüpfen wird.

Rollenbesetzung:
Alex: Lea Dölle und Emma Saul
Ben: Hannes Stolze
Harry: Leo Vogt
Jaquie: Jolina Schollmeyer und Zoey Hülfenhaus
Jonny: Montana Hunold
Lukas: Niclas Anhalt
Mata: Sophie Meyer
Sara: Lara Lorenz
Sophie: Emily Bachmann
musikalische Untermalung: Lea Dölle
Technik: Romina Böttcher
Bühnenbild und Requisiten: Lea Dölle und Emma Saul
Artikeltext: Michael Gremler