Auch in diesem Schuljahr führte die 8. Klassenstufe des St. Josef-Gymnasiums aus Dingelstädt eine Exkursion im Fach Chemie durch. Bei dieser Exkursion besuchten die 63 Schüler/-innen samt ihren Lehrern das Salzbergwerk Kali Merkers und nahmen dabei an einer 2,5-stündigen Rundführung teil.

Bei dieser Führung gelangten die Teilnehmer auf eine "Teufe" von 800 Metern. "Teufe" bezeichnet bei den Bergwerken die Distanz zwischen der Erdoberfläche und der aktuellen "Sohle", auf der sie sich befinden. Das Wort "Sohle" bezeichnet hierbei den Untergrund, auf dem man sich befindet. Nach der Ankunft im Salzbergwerk Merkers fand zuerst eine kurze Einführung und Sicherheitsbelehrung statt, dann wurden die Schutzhelme angelegt. Optional hatte man auch die Möglichkeit, eine Schutzjacke zum Schutz der eigenen Kleidung anzulegen. Danach ging es mit einem dreistöckigem Fahrstuhl in die Tiefe. Bei einer Geschwindigkeit von 8 m/s war er rund 7 mal schneller als gewöhnliche Fahrstühle. Die Fahrt dauerte 90 Sekunden. Nach dieser Fahrt in die Grube wurden wir durch zwei Schleusen zu den Tourfahrzeugen geleitet. Die Schutzgöttin der Bergleute, die Heilige Barbara, stand in einer Vitrine mit dem Spruch "Glück Auf", bevor wir auf die Fahrzeuge aufsitzen durften. „Glück Auf“ ist der Glückwunsch der Bergarbeiter für eine sichere und erfolgreiche Arbeit und war angesichts des anschließend Erlebten - eine achterbahnähnliche Fahrt - auch angebracht. Aus den tatsächlichen 35km/h wurde durch die engen Platzverhältnisse ein gefühltes Tempo von 80 km/h. Die Fahrt war geprägt von engen Kurven, steilen An- und Abstiegen, langen Geraden und einer niedrigen Decke. All diese Faktoren haben die Fahrt für alle Mitfahrer unvergesslich gemacht.

Die erste Station, an der die Fahrzeuge stoppten, war das Museum. In diesem befindet sich eine große Anzahl an historischen und aktuellen Arbeitsgeräten und Fahrzeugen, die im Bergbau verwendet werden und wurden. Die Touristenführer haben den Teilnehmern die Geschichte verständlich erklärt und natürlich auch alle Fragen beantwortet. Danach ging es zurück zu den "Unimogs" und die Fahrt konnte weitergehen. Die nächste Station war ein alter Speicherraum für Kalisalz, der zu einer Konzerthalle mit Bühne und Lasershow umgebaut wurde. Nach dem Vortragen von Informationen wurde den Teilnehmern natürlich auch einmal die Lichtershow mit dem Lied "Auf uns" von Andreas Bourani vorgeführt. Es war ein tolles Erlebnis.

Danach ging es zur nächsten Station, dem Goldraum. In diesem wurden während des zweiten Weltkriegs alle Reserven der Reichsbank und Kunstwerke gelagert. Dieses Geheimversteck wurde jedoch am Ende des zweiten Weltkriegs von den Amerikanern geplündert. Die Kulturschätze, die sich in Lagern neben dem Goldraum befanden und einen unschätzbaren Wert hatten, wurden ebenfalls von den Amerikanern mitgenommen.

In wilder Fahrt ging es mit den Tourfahrzeugen in das unterirdische Autokino. Dort wurde ein Film rund um den Abbau des Salzes gezeigt, inklusive einer simulierten Sprengung. Nach dieser atemberaubenden Vorstellung gelangten die Teilnehmer zur letzten Station der Tour, der Kristallkammer, in der natürlich entstandene Salzkristalle bestaunt werden konnten. Dieser schöne Anblick wurde durch die künstliche Beleuchtung zu einem Farbspiel, was uns verzückt staunen ließ. Nachdem die Touristen in rasanter Fahrt vom dritten zum ersten Stollen zurück gefahren wurden, ging es zurück zum dreistöckigen Fahrstuhl und innerhalb von 90 Sekunden zurück an die Erdoberfläche. Hier wurde die Schutzkleidung abgelegt.
Bei der Rückfahrt wurde das ein oder andere Highlight noch einmal durchgesprochen, sodass wir uns letztlich alle einig waren: Wir hatten einen unvergesslichen Tag erlebt!

Text: Jonas Hupfer (8c)

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Die 8. Jahrgangsstufe erlebte einen ereignisreichen Tag im Salzbergwerk Merkers.

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In rasanter Fahrt ging es durch das Bergwerk - ein sichtbar unvergessener Moment für die Achtklässler